Alles über kobyz

Kasachen sind sehr stolz auf Kobyz. Dieses Instrument ist ziemlich kompliziert und nicht jeder kann es spielen. In der Antike wurde sein Klang mit dem Gesang von Vögeln oder der sanften Stimme eines Menschen verglichen. Dann durchlief das Instrument mehrere Transformationsstufen, und heute ist kobyz mit erweitertem Tonumfang fester Bestandteil des kasachischen Nationalorchesters.

Nach einer einfachen Definition ist Kobyz ein nationales Musikinstrument. Aber Wissenschaftler europäischer Universitäten geben ihm eine erweiterte Erklärung. Kobyz ist eine uralte Saitenkonstruktion aus der Gruppe der Streichinstrumente. Kobyz ist der wahre Vorfahre von Musikinstrumenten, die zur Klangerzeugung einen Bogen benötigen.

Kobyz ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte des kasachischen Volkes. Kasachische Historiker setzen dieses Musikinstrument mit Museumsträgern der Geschichte gleich. Nach der Legende, die über das Auftreten von Kobyz erzählt, gehörte dieses Instrument ursprünglich zur Kategorie der Esoterik, da es von den Trägern der Tengrian-Religion zur Arbeit verwendet wurde. Das kasachische Volk nannte diese Schamanen Böcke. So wurden die Träger der Tengrian-Religion, die die Kobyz spielten, Vermittler zwischen gewöhnlichen Menschen und Göttern. Diese Tatsache erklärt übrigens das Vorhandensein eines kleinen Spiegels und Metallanhänger in der Struktur. Die präsentierten Attribute schienen eine magische Aura zu erzeugen.

Bei der Herstellung der ersten Kobyz der Antike wurde Rosshaar als Schnüre verwendet. Daher der Name des Instruments. Aus dem Kasachischen übersetzt bedeutet "kyl" "Pferdehaar". Der Hauptteil der Kobyz-Struktur besteht aus einem einzigen Stück Holz.Es ist kein Geheimnis, dass Holz zu den wertvollen Materialien für die Herstellung von Musikinstrumenten gehörte und ist.

In vielen asiatischen Ländern sind die Geschichten über die Entstehung bestimmter Objekte von erstaunlichen Legenden umgeben. Das Kyl-Kobyz-Instrument ist keine Ausnahme, und die Legende beginnt mit der Legende von Korkut.

Vor langer Zeit lebte ein charmanter junger Mann, sein Name war Korkut. An seinem 20-jährigen Geburtstag hatte er einen ungewöhnlichen Traum. Wie sich später herausstellte, erwies sich der Traum als prophetisch. Ein alter Mann in einem weißen Gewand erschien vor Korkut. Er sagte Korkut, dass sein Leben nicht lange dauern würde, dass sein Tod ihn im Alter von 40 Jahren einholen würde. Nach einem solchen Traum konnte Korkut lange Zeit keinen Frieden finden, und eines schönen Tages beschloss er, sich auf die Suche nach der Unsterblichkeit zu machen.

Er rüstete sein treues Kamel namens Zhelmaya aus und machte sich auf den Weg, um nach etwas zu suchen, das ihn nicht sterben ließ. Korkut hat alle Ecken der antiken Welt besucht. Aber wohin er auch ging, überall traf er auf Menschen, die Gräber gruben. Und auf die Frage, für wen die Grube bestimmt ist, wurde alles mit „für Korkut“ beantwortet.

Er reiste lange, aber als er merkte, dass die Unsterblichkeit nicht gefunden werden konnte, kehrte er in sein Haus zurück, das am Ufer des Flusses Syr Darya stand. Traurigkeit und Enttäuschung erfüllten ihn. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte und was er tun sollte. Um bedrückende Gedanken loszuwerden, beschloss er, etwas Besonderes zu machen. Korkut nahm den Stamm eines alten Wacholders und schnitt daraus die Basis für die Kobyz. Den unteren Teil des zukünftigen Musikinstruments bedeckte er mit Leder vom Hals eines treuen Kamels. Korkut opferte das Tier für einen guten Zweck. Die restliche Haut eines Kamels wurde von einem Autodidakten auf den Gewässern des Flusses Syr Darya ausgebreitet.

Tag und Nacht spielte Korkut die Kobyz. Seine Musik zog alle Lebewesen an. Vogelschwärme flogen zu den Klängen der Saiten, Tiere kamen in Herden und Familien gelaufen. Naturwesen versuchten, durch Sand und Wasser zur Quelle der Musik zu gelangen.

Und dann, in einem schönen Augenblick, kam der Tod zu der Melodie von Korkut. Es war ihr wichtig, seine Seele zu nehmen, aber sie konnte nicht wenigstens etwas tun, während die Kobyz-Melodie spielte. Und das Interessanteste, während der Kobyz spielte und seine Melodie vom Wind über die Steppe verbreitete, konnte der Tod keine einzige lebende Seele ertragen, und das passte ihr überhaupt nicht. Sie wartete schon lange in den Startlöchern und begann schon zu verzweifeln, als Korkut plötzlich aufhörte zu spielen und einschlief. Der Tod reagierte sofort. Sie verwandelte sich in eine Schlange, kroch auf den Musiker zu und stach ihn. Der Tod war jedoch nicht in der Lage, seine Arbeit zu vollenden. Ja, Korkuts Leiche ist tot. Das Herz blieb stehen, es gab kein Atmen. Aber die Seele wurde als der Herr der unteren Wasser wiedergeboren.

Bis heute hilft Korkut Schamanen, Gutes auf Erden zu tun, den Menschen zu helfen. Kobyz wiederum schützt alle Lebewesen vor dem Tod. Ein junger Mann, der Unsterblichkeit suchte, konnte sie also finden, als er dem Tod selbst gegenüberstand.

Die Legende ist sehr interessant und lehrreich. Daraus lassen sich jedoch einige wichtige Schlussfolgerungen für die Entstehungsgeschichte des Instruments ziehen. Es wurde von einem Reisenden erfunden, der verschiedene Teile der Welt besuchte. Er hatte noch nie ein solches Musikinstrument gesehen. Und als er in seine Heimat zurückkehrte, beschloss er, etwas Einzigartiges zu schaffen. Die Heimat von Kobyz ist, wie aus der Legende hervorgeht, der Küstenabschnitt des Unterlaufs des Flusses Syr Darya. Leider sind die Daten in den Legenden nicht angegeben. Aber auch ohne sie wird klar, dass die Sache in der fernen Antike lag.

Shamans-bucks behauptete, Kobyz sei ein heiliges Musikinstrument. Sie verglichen ihn mit einem großen Wesen, das auf die Erde herabsteigt, um Gnade zu bringen.Wie ein tapferes Pferd trug die Kobyz-Melodie ihren Besitzer in die andere Welt, wo man die Geister bitten konnte, das Wetter zu ändern, ein Vermisstes zu finden, geliebte Menschen zu heilen und sogar vom zukünftigen Schicksal einer Familie oder eines ganzen Clans zu erzählen.

Die enge Verbindung zwischen Kobyz und Schamanismus war ein guter Grund, auf das Musikinstrument zu verzichten. Sie begannen den Kindern zu sagen, dass Kobyz Böses enthält und nicht berührt werden sollte. Nach Ansicht der kasachischen Gesellschaft kann die zivilisierte Welt solche dunklen Überbleibsel der Vergangenheit nicht tragen. Infolgedessen traten die Kasachen in das 20. Jahrhundert ein, ohne Kyuis für ein so komplexes Musikinstrument komponieren zu wollen. Die Clan-Tradition, die Fähigkeiten des Kobyz-Spielens an die Nachkommen weiterzugeben, wurde abgebrochen. Die komponierten Melodien verschwanden spurlos.

Nach Beginn des 20. Jahrhunderts versuchten einige Kasachen, die Bedeutung von Kobyz wiederherzustellen. Sie waren zuversichtlich, dass sie die Kultur vergangener Jahre neu erschaffen können. Leider haben es nicht alle geschafft, ihre Träume zu verwirklichen. Zhalpas Kalambaev und Daulet Myktybaev, damals bekannte kasachische Musiker, konnten dieses Ziel erreichen. Sie brachten kobyz auf die große Bühne, erzählten den Leuten von diesem einzigartigen Musikinstrument von einer ganz anderen Seite. Und die Gesellschaft akzeptierte wieder den schamanischen Führer in die Welt der Geister, nur über seine esoterische Verbindung wurde vergessen. Und die Musiker Zhalpas und Daulet organisierten eine Kyl-Kobyz-Klasse am Almaty-Konservatorium. Sie waren auch Lehrer.

Die Saiten eines Kobyz bestehen aus Hunderten von Rosshaar. Sie sind in der Lage, ganze Obertonskalen zu erzeugen, sobald ein Bogen sie berührt. Die Dichte, Farbe und Dichte des vom Instrument wiedergegebenen Klangs hängt in hohem Maße von der Arbeit mit dem Bogen ab. Bei unterschiedlicher Tonhöhe erklingt der Oberton einzeln. Es kann quietschend oder saftig sein.

Kuyam, gespielt von Kobyz, zeichnet sich durch die Nachahmung der Laute verschiedener Tiere aus. Es kann das Heulen eines einsamen Wolfes, das Schreien eines Schwans oder das Laufen eines Pferdes sein. Manche Musiker sind sogar in der Lage, das Geräusch eines abgefeuerten Pfeils zu reproduzieren. Tatsächlich ist kobyz in der Lage, alle Geräusche zu reproduzieren, die in der Natur vorkommen.

Ein bogenförmiger Bogen wurde verwendet, um die Kobyz zu spielen. Seine Bewegung durch das Rosshaar trug zur Wiedergabe eines klaren Klangs bei. Um das Spielen zu erleichtern, wird das Instrument vertikal gehalten, so dass die Beine geschlossen sind. Beim Spielen von Melodien drückt der Musiker die Saiten nicht gegen den Hals des Instruments. Es verwendet nur leichte Berührungen, so dass der Klang ausdrucksstark und klar ist.

In ferner Vergangenheit wurde das Musikinstrument Kobyz nur von Schamanen zur Durchführung magischer Rituale verwendet. Sie befestigten einen Spiegel im Sockel des Kobyz und steckten Eulenfedern in den Nacken. Während des Rituals in einer dunklen Jurte glänzte der Spiegel mit einem rötlichen Reflex des Tagan, der dem Instrument eine mystische Aura verlieh. Und in einer solchen Situation spielte Kobyz seine eigene Melodie.

Im Prinzip hatten die einfachen Leute schon das Herz auf den Fersen, aber dieses ganze Bild wurde durch den Gesang des Schamanen ergänzt. Er sprach laut Zaubersprüche aus, die die Federn auf dem Griffbrett flattern ließen. Eine ähnliche Aktion beeinflusste die Psyche der Kasachen, weit entfernt von Hexerei. Aber trotz der Angst, die das Ritual verursachte, glaubten sie, dass dies alle Tricks höherer Mächte waren.

Als Kobyz ein zweites Leben fand, wurde es zu einem unersetzlichen Bestandteil der Orchester. Nun, moderne Interpreten wählen dieses ungewöhnliche Instrument als Grundlage für ihre Musik. Manchmal gibt es sogar mehrere Solostimmen für kobyz. Am häufigsten ist dieses Instrument jedoch in einem Musikorchester zu finden.